Mars
Fakten
Äquatordurchmesser
6.794 km (= 0,53 Erddurchmesser)
Masse
0,11 Erdmassen (Erde: 1)
Rotationsdauer
24 Stunden 37 Minuten
Entfernung zur Sonne
Mittelwert: 229 Mio. km (=1,52AE)
Länge des Jahres
687 Erdentage (= 1,9 Erdenjahre)
Neigung der Achse zur Bahnebene
25,19°
Anzahl der Monde
2 ("Phobos und "Deimos)
Eigenschaften der Atmosphäre
Luftdruck am Boden
0,006 Bar (Erde: 1,014 Bar)
Temperatur an der Oberfläche
Mittelwert: -55 °C (Erde: +15 °C)M
Minimum: -133°C (Erde: -93 °C)
Maximum: +27 °C (Erde: +58 °C)
Chemische Zusammensetzung der Atmosphäre
Kohlendioxid (CO2): 95% (Erde: 0,04%)
Stickstoff (N2): 2% (Erde: 78%)
Argon (Ar): 2% (Erde: 0,93%)
Sauerstoff (O2): ca. 0,15% (Erde: 21%)
Quellen: NASA, ESA, Hubble Heritage Team (STScI/ AURA), J. Bell (Cornell University), M. Wolff (Space Science Institute, Boulder)
Wetter (Teil 1)
Weil die Mars-Drehachse schrägt steht, ändert sich im Laufe des Marsjahres die Stärke der Sonneneinstrahlung auf
die Nord- und Südhalbkugel, und es gibt wie auf der Erde Jahreszeiten mit intensivem Wettergeschehen.
Trotz der extrem dünnen Lufthülle kommt es in der Atmosphäre häufig zu großräumigen Staubstürmen.
Die Ausdehnung der mit Kohlendioxidschnee bedeckten Polkappen ändert sich im Wechsel der Jahreszeiten. Oft sind auch Zirruswolken zu beobachten.
Das aus vier im April/Mai 1997 vom Weltraumteleskop Hubble gewonnenen Einzelaufnahmen zusammengesetzte Mosaik zeigt mehrere große Wolkengebiete.
Bild: NASA, University of Colorado (Steve Lee), Cornell University (Jim Bell), Space Science Institute (Mike Wolff).
Jahreszeiten
Die veränderliche Ausdehnung der aus Kohlendioxidschnee (CO2) bestehenden Mars-Polkappen im jahreszeitlichen Wechsel konnte mit InfrarotInstrumenten an Bord der Satelliten "Mars Reconnaissance Orbiter" und "Mars Global Surveyor" selbst bei völliger Dunkelheit untersucht werden. Die aus den Daten gewonnene Animation zeigt das Wachsen und Schrumpfen der Polkappen über ein Marsjahr hinweg.
Animation: NASA/JPL-Caltech
Wetter (Teil 2)
Die NASA-Marssonde "MAVEN" („Mars Atmosphere and Volatile Evolution“) nahm im Juli 2016 mehrere Bilder im ultravioletten Licht auf, die in dieser FalschfarbenAni-mation eine intensive Wolkenbildung zeigen. Die Aufnah-me erstreckt sich über rund sieben Stunden, also etwa ein Drittel eines Marstages.
Bild: NASA/MAVEN/University of Colorado-LASP
Oberflächenstruktur
Valles Marineris ("Die Mariner-Täler")
Einer der größten Canyons des ganzen Sonnensystem befindet sich in der Nähe des Marsäquators. Benannt wurde er nach der NASASonde "Mariner 9", die im November 1971 den Mars umrundete und das gigantische Canyon-System erstmals fotografierte.
Länge: 4000 km, Breite: bis zu 700 km, Tiefe: bis zu 7 km
Olympus Mons ("Der Berg Olymp")
Mit einer Gipfelhöhe von 22 km ist der erloschene Vulkan der höchste Berg im Sonnensystem. Seine rund 600 km große Basis hat etwa die Größe der Bundesrepublik Deutschland. Die Höhenangabe 22 km bezieht sich auf das mittlere Niveau des Mars; gegenüber der umgebenden Tiefebene sind es sogar 26 km.
Marsmonde
Phobos ist ein kleiner, unregelmäßig geformter Gesteinsbrocken mit den Abmessungen 26,8 km × 22,4 km × 18,4 km und einem mittleren Durchmesser von 22,1 km.
Mittlerer Abstand zu Mars: 9.378 km
Umlaufzeit um Mars: 0,3189 Tage = 7 Stunden 39 Minuten
Rotationsdauer: 0,3189 Tage = 7 Stunden 39 Minuten
Weil Umlaufzeit und Rotationsdauer genau gleich groß sind, wendet Phobos (genau wie der Erdenmond) seinem Planeten stets dieselbe Seite zu ("gebundene Rotation").
Bild: NASA/JPL-Caltech/University of Arizona
Marsmond Deimos
Deimos ist kleiner als Phobos und wie dieser ein unregelmäßig geformter Gesteinsbrocken mit einer Größe von 15,0 km × 12,2 km × 10,4 km und einem mittleren Durchmesser von 13,3 km.
Mittlerer Abstand zu Mars: 23.459 km
Umlaufzeit um Mars: 1 Tag 6 Stunden 17 Minuten
Rotationsdauer: 1 Tag 6 Stunden 17 Minuten
Weil Umlaufzeit und Rotationsdauer genau gleich groß sind, wendet Deimos (genau wie Phobos) seinem Planeten stets dieselbe Seite zu ("gebundene Rotation").
Bild: NASA/JPL-Caltech/University of Arizona
Kurioses vom roten Planeten
Blauer Sonnenuntergang
Infolge der extrem dünnen CO2-Atmosphäre und den vielen in der Marsluft enthaltenen feinen Staubteilchen wird das weiße Sonnenlicht beim Durchgang durch die Marsatmosphäre völlig anders gestreut als auf der Erde: der Himmel erscheint rötlich, und die Sonne geht am Horizont mit bläulichem Schein unter - gerade umgekehrt wie am irdischen Himmel!
Animation: NASA/JPL-Caltech/Cornell/Texas A&M
"Marsgesichter"
Marsgesichter 1976
Im Juli 1976 nahm die Raumsonde "Viking" die Marsregion "Cydonia" unter die Lupe. Auf dem Bild fand sich eine Gesteinsformation, die einem Gesicht ähnelte.
Neben dem "Marsgesicht" war auch noch ein "Froschgesicht" zu sehen. Während die Fachleute die Strukturen auf den ersten Blick als ganz natürliche Erscheinungen erklären konnten, regten sie viele Zeitgenossen zu fantasievollen Spekulationen an und "bereicherten" schließlich sogar den Science-Fiction-Film „Mission to Mars"
Marsgesichter - die Lösung des Rätsels
Im Jahre 2007 wurde die Marsregion "Cydonia" mit der modernen Kamera HiRise an Bord des "Mars Reconnais-sance Orbiter" der NASA wieder fotografiert. Die neuen Aufnahmen zeigen gewöhnliche Gesteinsformationen und lassen für Science-Fiction-Fantasien keinen Platz mehr.
Bild: NASA/JPL/MSSS